1. Tag - Reise nach Aalen EDPA

Es ist wieder soweit, nach einer langen Winterpause und vielen Vorbereitungen freuen wir uns auf Aalen EDPA im Bundesland Baden-Württemberg. Sofern es die lokale Internet-Infrastruktur erlaubt, werden wir plus minus täglich über die Erlebnisse vom Segelfluglager berichten. Wenn Ihr Lust habt schaut doch gelegentlich  mal rein…



 wetter-aalen.de

...

Sa 23.05.15  9:00 Briefing im U16.

Wir treffen die allerletzten Vorbereitungen und gehen nochmals die Flugzeug- und Anhänger-Checklisten im Detail durch, alles wird fein säuberlich abgehackt, vom Putzschwamm bis zum Flügelrad, vom Pneudruck bis zur Vignettenkontrolle... Bleibt nur zu hoffen, dass wir nichts vergessen haben.

Die gute Nachricht: Wir können alle Flugzeuge wie geplant ohne technische Ausfälle mit nach Aalen nehmen - der Twin III bekommt noch am Samstag ein neues Seitenruder (doch dies ist eine andere Geschichte :-/ )

Joerg, Roman und Urs verlassen Buochs um 13:00 Uhr und cruisen gemütlich in ca. 4 1/2 Std auf die Alb 582m.

Wir melden uns beim Tower an und werden von Matz dem Turmhüter gleich herzlich begrüsst. Für die Startliste vergibt uns Matz gleich einprägsame Nummern - Spichtig 1, Spichtig 2, Spichtig 3...6.

Wir werden kurz und bündig in den Flugplatz eingewiesen: 4 Pisten parallel, Hartbelag für Motof. und UL, holprige Graspiste für Flugzeugschlepp, Landeabschnitt für Segler und ein Abschnitt für den Windenstart.

Die Anhänger parkieren wir in der Nähe der Piste 09 bei Halle 5, leider ohne naheliegenden Stromanschluss… Kurz frisch machen und dann lassen wir uns im Flugplatzrestaurant verwöhnen - schmeckt tiptop.

Anschliessend teilen wir uns in eine Wellness-, oder Pfadi-Gruppe auf...

Um 22:00Uhr haben die Pfadi-Senioren den letzten Hering in den Boden gerammt und die Zelte gespannt.

2. Tag - Erkunden der Schwäbischen Ostalb

2. Tag So 24.05.15 Erkunden der Schwäbischen Ostalb 

Frühstück 8:00 - schnell ist klar, es ist Flugwetter! Schon bald sind wir die ersten auf der Wiese und beginnen mit der Flugzeugmontage. Eigentlich verläuft die DG-1001M Montage ganz flink Hand in Hand... doch wo um himmelswillen ist die Düse?  Suchen bis gefunden und weil nicht gefunden, ist allen schnell klar, dass sich diese offensichtlich noch im U16 befindet. Ein Funk zu Oski hilft und so kommen die Düse, etwas Öl und zwei Akku-Ladegeräte ein Tag verspätet nach Aalen.

Felix und Roman absolvieren ein paar kurze Flüge mit der Twin. Die Landung auf der Graspiste stellt sich doch als recht holprig heraus.
Der Flugbetrieb ist insgesamt sehr locker, aber professionell.

Joerg und Urs wagen den Flug Richtung Südwesten, vorbei an Ulm und über die kleine Donau bis nach Kloster Zwiefalten. Die Basis steigert sich von anfangs 1300m auf 1700m. Zum Glück liegen in dieser Gegend viele Segelflugplätze nebeneinander, so dass ein komfortables Trichterfliegen auch bei ungewohnt tiefer Basis möglich ist. Am Schluss reichte die Thermik doch nicht ganz für den Heimflug. Über dem Flugplatz Ursprung starten wir den Motor und lassen uns mit der Heimkehrhilfe in den letzten Trichter schieben (ist einfach schön und sehr komfortabel :-) 


Am späten Nachmittag trifft Oski mit der LS-4 im "Gepäck" bei uns ein und somit sind wir bei Spichtig-7.

Gegen Abend dürfen wir bei ein paar Segelflug-Akrobatik Trainingsflügen zusehen. Ziemlich beeindruckend….



3. Tag - Die Waschstrasse

3. Tag. Mo 25.05.15 Pfingstmontag

Die Wettervorhersage für heute trifft leider zu: Am Vormittag wandern Wolken vorüber, die den Sonnenschein unterbrechen. Am Nachmittag bringen Quellwolken verbreitet Schauer und Gewitter. Die Höchstwerte betragen 20 Grad, die Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 7 Grad. Der Wind weht schwach, in Böen mäßig aus Nordwest.

Wir sind optimistisch. Oski und Joerg nehmen die DG-1001M und nutzen die Tiefe Basis für einen lokalen Einweisungsflug. Felix und Renè erkunden die Gegend mit der Twin 3 und schaffen es knapp nicht nach Hause... Die Zwischenlandung in Neresheim ermöglicht spontan neue Kontakte :-) Roman fliegt die nigelnagelneu instrumentierte  LS-4 und testet das LX9000 und Flarm während dem dreistündigen Flug. Urs ist glücklich, dass die DG-200 wasserdicht ist und beim durchfliegen einiger Regenzellen das Cockpit trocken bleibt.
Der Tower informiert die Piloten über die "Waschstrasse" direkt über dem Platz und so versuchen wir alle möglichst lange oben zu bleiben, bis die dunklen Regenzellen südöstlich weitertreiben. 

Wir nutzen das Phänomen, dass direkt unter der regnenden Wolken die kühle Luft sinkt und diese sich am Boden unter die wärmere Luft schiebt, und wir somit vor der wandernden Regenwolke ein angenehmes Steigen nutzen können. Das macht total Spass. Okay zugegeben, die Theorie erklärte uns Joerg anschliessend beim Nachtessen :-)

Just zum Nachtessen ist auch Spichtig Nr 9 (Thomas Gamma) eingetroffen. Die Schweizer Delegation wird immer vollzähliger.

4. Tag - Alternativprogramm

Es regnet die ganze Nacht in strömen und die Temperaturen sinken auf 3 Grad. Ich (Urs) erwache mit Kopfschmerzen und frage mich gerade ob ich am Tag zu wenig oder am Abend zu viel getrunken habe... Der gestrige Grapa kann ich auf jedenfall empfehlen :-).

Heute ist ganz offensichtlich kein Wetter. Wir nutzen die Zeit, uns mit dem LX (Flugrechner) und den örtlichen Flugplätzen vertraut zu machen, damit wir beim nächsten Hammertag auch 100% ready sind. 

Den Nachmittag verbringen wir mit einem sportlich-kulturell-historischen abgestimmten Programm. Joerg und René wählen die sportliche Variante und erkunden die Sportgeschäfte mit einem Abstecher in Aalen. Okay, dies war noch nicht der sportliche Teil, der folgte mit einer dreienhalb Stunden langen Bike-Tour. 

Thomas, Roman und Urs entscheiden sich für das kulturelle-historische Programm. In Aalen besuchen wir die hübsche Altstadt und reisen dann zu den Römern ins Limes Museum. Der Limes ist die 5000 km lange Grenzemauer welche die Römer zum Schutz gegen die Germanen erstellt haben. 

Felix, Barbara und .... kurbeln sich in der Indoor Kletterwand in Aalen in die Höhe.

Ach ja, René und Joerg sind auch um 19:45 auf dem Bike...Unterdessen geniessen wir das Nachtessen in Aalen in einer feinen kleinen  Trattoria BuonGiorno und stossen auf Romans Geburtstag an.

5. Tag - Kurbel-Training

Mi 27.05.2015 Es wird wieder Wetter. Optimistisch motiviert montieren wir kurz nach dem ausgiebigen Frühstück die Flugzeuge und verschieben diese an das Pistenende 27. Roman LS-4, Urs DG-200, Felix und Joerg DG-1001M, René Schlaf- und Lesetraining.

Der erste Flug von Roman und Urs ist eine praktische Ueberprüfung der Gleitzahl :-) doch wie heisst es so schön: Ein Start ist ein Start und eine Landung ist eine Landung… Beruhigend, dass auch andere Cracks sich wieder schnell hinter der Schleppmaschine auflinieren. Der zweite Flug ist schon wesentlich besser… doch es folgt ein dritter Schlepp. Die lokalen Schlepppiloten erheitern sich über unsere Schlepphöhe und sprechen schon mal von einem Rockefeller-Schlepp.

Die Stimmung könnte nicht besser sein. Die Flugplatz-Gastronomie sprich das liebenswerte jedoch etwas unbeholfene Servicepersonal lässt uns eine filmreife Komödie in Echtzeit erleben - hier bleibt kein Auge trocken :-)  Bier und Wein Maultaschen, Cordon bleu, Kroketten, Schokoladeneis,  - hier werden die Bestellungen gleich dreimal aufgenommen und bereits nach 75 Minuten nach dem Zufallsprinzip serviert.

Der gesellige Abend dehnt sich immer länger in die Nacht hinein und es bleibt kaum Zeit die Blog-Einträge zu erfassen. Guet Nacht.

6. Tag - Verstopfte Schläuche

6. Tag Verstopfte Schläuche Do 28.05.2015.

Die heutige Meteoprognose von TopMeteo sieht sehr zuversichtlich aus. Das es heute ein grossartiger Tag werden kann, sieht man auch daran, dass Joerg und René bereits vor dem Morgenessen ihre Flugzeuge startklar zusammenbauen. Wir geniessen das umfangreiche Frühstück und besprechen gleichzeitig ein kleines Swiss-Briefing. Flüge südwestlich der Alb bis zum Schwarzwald könnten möglich sein. Jetzt heisst es keine Zeit verlieren, die Flugzeuge werden aufgeteilt, zusammengestellt, kontrolliert und auf der Piste 27 aufliniert. Auch die einheimischen Piloten und das zweite Segelfluglager aus Freiburg bei Breisgau hat sich auf dem grossen Startfeld in Position gebracht. Die zwei Schleppmaschinen sind voll ausgelastet und befördern das Feld schnell in die Luft.  Oskar und Urs kurbeln sich von Cumulus zu Cumulus bis nach Blaubeuren. Joerg wagt sich knapp bis zum Schloss Sigmaringen. In der Gegend von Ulm werden wir plötzlich von ca. 20 bis 25 Segelflugzeugen umkreist und überholt. Die Piloten der Rennklasse der Deutschen Segelflug Meisterschaften 2015 (Standard/15m) suchen offensichtlich den gleichen Aufwind. Für uns ist es schon sehr beeindruckend, wie diese knapp über dem Boden nach Thermikschläuchen suchen. Wir operieren indes entspannt in angenehmer sicherer Höhe und landen schliesslich nach 3 ½ Std in Aalen. Das OLC nennt 39 Piloten welchen wir bei diesem Flug begegnet sind. Joerg hat auf seinem Flug sogar 46 MeetingPoints mit anderen Flugzeugen.


Aktuelle Informationen zur Deutschen Segelflug Meisterschaft 2015 findet ihr hier: dmsf2015.de. Interessant, wie viele Piloten jeweils eine Aussenlandung durchführen und offensichtlich ganz schön an ihre Grenzen gehen. Ein erlebnisreicher und spannender Tag geht zu Ende. Trotz allem sind die tollen Flüge auch ermüdend so, dass wir nicht mehr ganz so effizient unsere Flugzeuge reinigen und zerlegen - zum Glück haben wir alle Zeit der  Welt :-) Heute erreicht uns Kilian mit seinem Wohnmobil, sein Pilotenkenzeichen: Spichtig Nr 10.


OLC Flug von Joerg

OLC Flug von Roman

OLC Flug von Oskar und Urs

7. Tag - Biketour durch die Schwäbische Alb

Fr 29.05.2015, Petrus lässt uns kurzfristig im Stich, dichte Wolken und Sonnenschein und starker Wind geben einander die Hand. Da auch die lokale Segelfluggruppe keine Flugzeuge bereitstellt, lassen wir es auch sein. Wir besammeln uns wieder im Flugplatzrestaurant und fachsimpeln bei Kaffee und Kuchen über die neue Website von Alexander-schleicher.de Ein Besuch lohnt sich!


Spichtig 11 ist soeben angekommen - herzlich wilkommen Balz :-)


Nach soviel Kuchen satteln René, Balz, Joerg und Urs die Bikes und erkunden mit viel Gegenwind die Schwäbische Alb in Richtung Flugplatz Giengen-Brenz. Das Timing kann nicht besser sein, als der schönste gross aufgetürmte Cumulonimbus sein Wasser ausleert finden wir für kurze Zeit im Hangar einen dankbaren Unterstand. Der Rückweg führt uns über Oggenhausen zur sehr feinen Brauereiwirtschaft König wo wir am Abend genüsslich den Abend verbringen.

Ach ja, die etwas jüngere Serviertochter mit den Masskrügen siehe Foto dient perfekt als Lokvogel, dennoch die etwas ältere Servier-Dame bediente uns herzliche und schnell…

8. Tag - in Ulm und um Ulm herum

9. Tag - Alles kaputt

10. Tag - Reparatur Tag

11. Tag - Hase quert Piste ...

12. Tag - Maulwurfshügel Kuchen

Mi 3.6.2015 Der Tag beginnt mit viel Wind. Optimistisch stellen wir alle Flugzeuge frühzeitig bei der Piste 27 in Reih und Glied. Jetzt heisst es erst einmal warten, der Wind ist einfach zu stark. Wir verkürzen die Zeit mit leckerem Maulwurfshügelkuchen und beobachten unsere Kollegen aus der Niederlande. Es ist bestimmt nicht nur unsere Bescheidenheit, dass wir uns zurückhalten und den Holländern die Poleposition übergeben :-) Gegen 14:00 Uhr folgt der Anpfiff, die Holländer beginnen mit den ersten Eigenstartern und bald darauf folgt deren erster Flugzeugschlepp.

Die Schweizer Delegation: Abwarten, Spezi trinken und den warmen Wind geniessen…. dann gegen 14:30 Richard wagt sich auch ans Seil. Es folgt ein Schlepp nach dem anderen und die Suche nach dem besten Aufwind in der Blauthermik kann beginnen. Die Aufwinde sind ganz schön zerrupft und verzogen. Thomas konnte am Ende die Basis bis 2400m auskurbeln. Felix und Silvan wagen es mit der DG-1001M inzwischen ohne betriebsfähigen Motor richtung Norden. Einmal hoooch, dann wieder ruuunter, einmal hoooch und zweimal ruuunter, kaum noch hoooch und langsam ruuunter noch mehr ruuunter und Fahrwerk aus :-) . Die beiden werden auf dem Flugplatz Ellwangen 20Km nördlich sehr freundlich empfangen und mit deren Robin wieder in die Luft gehievt.


Joerg, René und Balz erkunden unterdessen mit dem Bike in Nattheim den Ochsa, ein weiteres sehr feines Restaurant wo wir am Abend mit toller Bedienung und köstlichem Grappa verwöhnt werden. Zum abendlichen Programm gehört auch eine Schnitzeljagd mit dem Motto “wer findet zuerst eine Tanksäule mit Kreditkartenschlitz”...

13. Tag - Mückensterben

14. Tag - Alkoholfreie Blauthermik

Heute scheint der Wetterbericht Recht zu haben - es ist BLAU.
Balz, Thomas, Joerg, Felix, Roman, Silvan und Urs geniessen tolle Flüge und sind überrascht wie gut es läuft... Wir fliegen bis nach Heilbronn und nutzen die komfortable Basis von 2200m für einen sicheren Rückflug.
Gegen 20:00 Uhr machen sich Roman und Silvan mit der DG 1001(M) auf den Heimweg nach Buochs. Gute Fahrt. Währenddessen lassen wir es uns im Flughafenrestaurant nochmals schmecken mit Blick auf den Neonleuchtenden Modellflieger der über dem Platz umhersurrt. René überreicht Joerg von Spichtig 1-13 ein kleines Präsent, für die tolle Lagerorganisation - HERZLICHEN DANK!!!

15. Tag - Spichtig's Zahltag

Wir danken Swisslos für ihre finanzielle Unterstützung unseres Vereins, welche der aktiven Jugendförderung zugute kommt....