Nach langer Vorbereitung geht es endlich ab nach Reinsdorf EDOD. Begleite uns auf dem Blog www.sg-nidwalden.ch/reinsdorf wir werden jeweils über das aktuelle Steigen und Sinken, über die hydrologischen Verhältnisse und andere äusserst wichtigen Ferien-Themen live aus dem Segelfluglager berichten. Urs, Jörg, Richard, Roman, Silvan und René.
Reinsdorf gilt als idealer Einstiegspunkt für den weiten Streckenflug. Jetzt sind sie da, die traumhaften Wolkenstrassen! Roman und Joerg fliegen 516km, Silvan und Hermann 450km mit einer ASK 21 und Richard machte nach 425km auf einem Feld eine sichere Aussenlandung. OLC-Strecken von Reinsdorf Link.
Urs muss leider aufgrund des Todesfalls seines Vaters frühzeitig die Rückreise antreten.
Nach Richards gestrigen Aussenlandung steht heute die Rehabilitierung der Flugzeuge und eine Bike-Tour im Vordergrund. René und Joerg haben an der LS-1F den Fahrwerks-Dämpfer ausgebaut. Fürs Ausbauen brauchts 3 Hände und man kann entweder gucken oder schrauben, aber nicht beides zusammen... Dies hat dann 2 h gedauert bis das kleine Teil raus war. Anschliessend gab es als kleine Belohnung eine tolle Biketour entlang der Potentiellen Aussenlandefelder :-)
Das Wetter hat nochmals kräftig zugelegt. Am Morgen war der Deckel noch zu, jedoch gab es ab 11h schnelle Besserung und dann plötzlich beste Streckenflug-Bedingungen. Es wurden dann knapp 600 km! Richard musste feststellen, dass Softwaer- Udates so ihre Tücken haben. Nach dem Update seiner Software streickte sein Vario… Silvan und Roman nutzten den Tag und haben den Twin über 300 km geknüttelt. Rene durfte mit Helmut seinen neuen Dämpfer in Strausberg bei Stemme abholen.
Fotos: Flug von Joerg aufgenommen um 18 Uhr bei Brand. Helmut mit seinem Arbeitspferd, das uns in die Luft bringt und zwei Bilder von Rene's Flug nach Strausberg. Richard mit seinem Glasflügel, Silvan und Roman mit der Twin 3.
Wider Erwarten fliegen am Morgen die Wolken mit ca. 40km/h tief über Reinsdorf und lassen Wasser fallen. Obwohl das Wetter gegen Mittag bessert, hat keiner so richtig Bock zum Fliegen und dann muss unser Schleppi Helmut noch zum Medical. Darum satteln Roman, Rene und Jörg ihre Bikes und veranstalten ein Sandpisten- und Morrsumpf-Rennen quer durch die tolle Reinsdorfer Landschaft. Rene ist offenbar auf Fahrwerks-Schaden abonniert. Sein Bike hat nach einen Doppelsturz von ihm und Jörg ein richtiges 8ti im Hinterrad. Richard versucht wähernddessen den Software-Update seines Varios in den Griff zu kriegen, damit er am Freitag dann die Aufwinde auch wieder findet und Silvan steckt den Kopf in seine Elektro-Technik Bücher.
Ein super-feines und üppiges Nachtessen in Apels alter Mühle rundet den Tag und unsere Bäuche ab.
Am Freitag gibt das Flug-Wetter nochmals Alles und wir natürlich auch. Flieger aufrüsten um 7 Uhr und bereitstellen vor dem Morgen-Essen. Um 10 Uhr die ersten Cumuli und kurz danach auch der Launch von Jörg per Eigenstart mit ein bisschen diebischer Freude, da vor Klaus, dem Alpha-Tierchen hier in Reinsdorf, in der Luft (was eigentlich gar nicht geht). Geplant ist die Umrundung von Berlin und runter nach Görlitz. Der Tag entwickelt sich prima aber man beginnt die einfliessende Warmluft zu spüren. Die Aufwinde zwar nach wie vor stark aber nicht mehr so homogen und der Bedeckungsgrad nimmt kontinuierlich ab. Dafür steigt die Basis bis zum Abend auf rund 2500m. Und das bei einem Gelände-Niveau von 100m ü. M.!
Richard dirigert seinen Flieger gegen Südosten und besucht seinen alten Verein in Pirna (ohne Landung). Sein Vario piepst wieder richtig heute. Silvan und Roman im Twin schwenken ihre Hintern über Polen, was auch der Swisscom nicht entgeht. Zum Glück ist das eine Fahrwerk von Renes Equipment wieder OK und er kann seine gecharterte LS-1F auch nochmals gebührend ausfliegen.
Wenn wir glauben, dass wir doch wirklich gute Piloten sind, dann sollten wir doch mal sehen was die Reinsdorfer (und auch andere Vereine) hier an Strecke fliegen. Die fliegen locker so 40% weiter als wir oder aber 500km mit Material, womit wir uns kaum aus dem Gleitbereich wagen. Hermann kam gestern seinem Ziel 500km mit der ASK-21 auf 7km nahe. Dann musste er aber seine "Gleitbombe" (so nennt er das Flugzeug) in Lüsse landen und konnte nicht mehr schleppen. Die Schweizer haben ihn dann per Anhänger wieder "gefischt", worüber er sich riesig gefreut hat.
Damit neigen sich unsere Flug-Ferien dem Ende zu. Rundum glückliche und zufriedene Gesichter, eine tolle Stimmung, viele Streckenflüge lassen uns gelassen den letzten Tag in Reinsdorf angehen.
.. und die jungen Bachsteltzen im TW-Einlauf der Piper sind inzwischen auch geschlüpft.
The final Countdown... ist das treffende Motto für den heutigen Tag. Das gute Segelflugwetter macht langsam der Warmluft Platz, unsere Ferienzeit geht zu Ende und Roman fiebert noch seinen letzten Windenstarts entgegen, um endlich seine Erweiterung zu kriegen. Nach all den tollen Flugtagen entschliessen wir uns, heute auf "Uusplämperle" zu machen und einfach den sonnigen, heissen Tag zu geniessen. Dass wir trotz Cumuli am Himmel über dem Fläming kein Flugfieber verspüren, ist ein Indiz dafür, dass die letzten Tage wirklich extrem gut waren und unser "Flughunger" für den Moment gesättigt ist (hält ja nie lange hin...).
Trotzdem schiesst der Twin noch 6 Mal an der Winde in den Himmel und kurbelt mit Roman und Silvan auch ein bisschen Thermik. Rene poliert währenddessen seine geliehene Orchidee auf Hochglanz, um diese seinem Besitzer wieder auszuhändigen.
Den letzten Abend beschliessen wir wieder mit einem super-leckeren Nachtessen im Garten von Apels alter Mühle und erfahren so Einiges von der DDR-Zeit von unsern Kollegen aus Reinsdorf. So manches war wohl doch ein bisschen anders, als wir Westler glauben... Von der Sonne gekocht und reisefertigen Anhängern kippen wir dann das letzte Mal in unsere Betten in Reinsdorf.
Fast soviele Kilometer stehen uns heute auf der Strasse bevor. Tagwache um 05:00 und Abfahrt des Anhänger-Konvois um 06:00. Top-Meteo verspricht eine stabilen, heissen Tag mit Tages-Maxima um 36°C. Toll haben unsere Autos Klima-Anlage!
Wir sagen "Danke vielmals für die tolle Zeit" zu unsern Reinsdorfer Freunden... Ulla für den tollen Zmorge-Service, Helmut für seine Schlepp-Einsätze und seine gewinnende, fröhliche Laune, Gille für seine unermüdliche Unterstützung aller unserer Anliegen, Herrmann für die Mitflug-Gelegenheit in "seiner Orchidee" ASK-21 (wir holen diese gerne wieder mal zurück, war lustig!), den Windenfahrern für die fulminaten Starts in den Brandenburger Himmel und allen andern, die uns einem prächtigen, unvergesslichen Urlaub ermöglich haben! Nächstes Jahr... selbe Zeit, selber Ort, selbes Wetter!