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Rückblick: Segelfluglager Aalen 2018

Im Segelfluglager Aalen 2018 wurde vor allem Eines: viel geflogen! Der zweiwöchige Aufenthalt Ende Mai im Nordosten der schwäbischen Alb war so eindrücklich, dass einige Teilnehmer sich bereits vor der Abreise zurück in die Schweiz die Unterkunft für das kommende Jahr sicherten. In der ersten Woche waren es fünf, in der zweiten sechs SGN-Mitglieder, welche sich in die Thermik Gebiete rund um Aalen wagten. Mit dabei waren: Jörg, Balz, Bart, Felix, Roman A., Roman B. und Urs.

Anfangs waren die Streckenflugbedingungen eher bescheiden. Es gab häufig Dunst und auch Schauer war oft zu sehen. Erst zu Beginn der zweiten Woche wurden die Bedingungen deutlich besser und somit stiegen auch die Streckenflugdistanzen. Gegen Ende der zweiten Woche waren dann die Wetterverhältnisse so gut, dass alle Lagerteilnehmer Flüge mit über 300 km Strecke erreichten. Aus meiner persönlichen Erfahrung war dies der bisher weiteste Flug mit der LS-4.

Schon mehrere Monate zuvor entschied ich mich für eine Lagerteilnahme während beider Wochen. Die anfangs mässig und fortlaufend verbessernden Wetterverhältnisse unterstützten den Aufbau von Flugerfahrung insbesondere. Auch Lagerorganisator Jörg verbrachte einige Zeit mit mir im Cockpit des Duo Discus XLT und half mir dabei mich in der unbekannten Umgebung zurecht zu finden. Natürlich wurden auch Themen wie Flugtechnik, Wetterbeobachtung und Streckenflugstrategie vertieft. Zum einen waren es kleine Details, die hier und da korrigiert werden mussten um auch für grössere Flüge vorbereitet zu sein. Zum anderen wurden die Schlechtwetterphasen genutzt für meine Umschulung auf den neuen Doppelsitzer.

Während des Streckenflugworkshops im März dieses Jahr wurden die Teilnehmer aufgefordert ihre Ziele im Streckenflug zu notieren. Meine Ziele waren: in unbekannten Regionen zu fliegen, das Thermiklesen und die Flugtechnik zu verbessern sowie generell Flugerfahrung zu sammeln. Alle diese Ziele konnte ich im Rahmen des Fluglagers erreichen und weiterentwickeln. In den zwei Wochen war ich insgesamt 35 Stunden in der Luft!

Jedes Fluglager ist einzigartig aufgrund der sich ständig ändernden Wetterbedingungen und nicht zuletzt verleihen auch die Teilnehmenden der Gruppendynamik den unverwechselbaren Charakter. So wurden auch Tage zum Entspannen oder zum Erkunden der Umgebung genutzt. Auch dazu bietet die Region einiges an Abwechslung, wie z.B. der weltweit bekannte Meteoritenkrater Nördlinger Ries. An einem Tag fuhren wir mit dem PKW nach Blaubeuren um den Blautopf zu besichtigen. Das war wirklich eine Reise wert. Auch aus der Luft konnte man die Quelle erkennen. Gerade der Wechsel der Perspektiven, zum einen vor Ort im Detail und zum anderen von oben während des Segelfliegens, faszinierte mich.

Die immer weiteren Flüge führten auch dazu, dass unterschiedliche Luftmassen durchflogen werden mussten. Nicht immer einfach ist es, von grosszügigen Steigwerten auf Gebiete mit mässigen Bärten umzustellen. Auch die Konfrontation mit einer Aussenlandung blieb nicht aus. Nur durch geduldiges Halten der Höhe knapp oberhalb der Sicherheitsgrenze war es mir möglich auf die nächste sich bildende Wolke zu warten und anschliessend nach Aalen zurückzufliegen. Zu wissen, dass es auch im Falle einer Aussenlandung genügend Rückholer gibt, entschärfte solche Situationen ungemein.

 

Damit möchte ich insbesondere die Nachwuchspiloten ermuntern, welche an einem Segelfluglager teilnehmen wollen. Die Möglichkeit zu nutzen, sich mehrere Tage oder auch Wochen dem Segelflug zu widmen, kann sehr bereichernd sein. Meiner Erfahrung nach sind dazu keine besonderen Voraussetzungen nötig, sodass auch frisch brevetierte Piloten zur Teilnahme eingeladen sind.

 

 

Roman Benz Dallenwil, den 30.09.2018

Wir werden vom Samstag, 18.05. bis Sonntag, 02.06.2019 wieder ein Segelfluglager in Süddeutschland in Aalen EDPA durchführen. Hier findest Du alles Infos.


Wir danken Swisslos für ihre finanzielle Unterstützung unseres Vereins, welche der aktiven Jugendförderung zugute kommt....